Der Schatz im Burgstock

Schattenspiel: Der Schatz im Burgstock
Schattenspiel: Der Schatz im Burgstock

Der Burgstock ist seit grauer Vorzeit ein Hof, der zwischen Braunenweiler und Untereggatsweiler gelegen ist. Schon lange munkelte man, dass dort auf einem Hügel oberhalb der Weide ein riesiger Schatz verborgen liege. Davon erfuhren auch drei Hirtenbuben, muntere Kerle im richtigen Schatzsucher-Alter. Die wollten natürlich einmal dem Schatz auf die Spur kommen und der Sache nachgehen. Also wechselten sie sich beim Hüten ab und schickten jeweils einen auf die Suche. Nach langem Suchen fanden sie schließlich auf dem Berg ein Loch - das konnte nur das Versteck des Schatzes sein. Der schneidigste der drei ließ sich dann sogleich an einem Zaumriemen hinab, um den Schatz zu heben. Tatsächlich kam er in ein unterirdisches Gewölbe und fand einen Trog aus dem Goldstücke blitzen. Auf dem Schatz saß aber eine Näherin mit zotteligen, brandroten Haaren, die den Schatz bewachte. Der Hirtenbua schlich sich auf Zehenspitzen heran, das Herz schlug ihn bis zum Halse. Trotzdem füllte er seine Kappe ohne das mindeste Geräusch mit Gold. So leise wie möglich ging er zum Eingangsloch zurück, zerrte an dem Zaumriemen und seine beiden Kumpanen zogen ihn nach oben. Der Anblick der Goldtaler ließ auch beim zweiten Hirtenbuben den Mut schnell wachsen. Er ließ sich mit Hilfe der anderen in die Höhle hinab. Vor lauter Freude aber ließ er die Vorsicht außer acht. Er stieß versehentlich einen kleinen Kiesel weg und durch dieses Geräusch wurde die rothaarige Näherin auf ihn aufmerksam. Da bekam er es doch mit derAngst zu tun, griff sich schnell noch, was ihm als nächstes in die Finger kam, rannte zum Ausgang und ließ sich schleunigst von seinen Kameraden hochziehen. Oben in der Sonne- und nachdem er sich vom ersten Schreck erholt hatte, sah er, dass er nur einen Hahnenfuß mitgebracht hatte. Die zwei Höhlenforscher erzählten sich wortreich was sie bei ihrem Ausflug ins Erdinnere erlebt hatten. Selbstverständlich wurde dabei mit kleinen Prahlereien nicht gerade gespart. So fasste sich zuletzt auch noch der Dritte im Bunde ein Herz und versuchte sein Glück. Doch er blieb unten verschollen und kam nie wieder ans Tageslicht zurück.